Interview mit den Elternbeiratsvorsitzenden Herrn Dr. Seyboth und Frau Gerhards-Klingler am 8. November 2019
Sehr geehrter Herr Dr. Seyboth und Frau Gerhards-Klingler, wir, die Reporter der „Hoba-News“ des Gymnasiums Hohenbaden, möchten Sie über Ihre Arbeit am Gymnasium Hohenbaden interviewen.
Lieber Herr Seyboth, Sie waren bisher stellvertretender Elternbeiratsvorsitzender und sind jetzt einstimmig zum Elternbeiratsvorsitzenden gewählt worden. Ihnen scheint die Arbeit am Hoba Freude zu bereiten. Warum engagieren Sie sich so bewusst für unsere Schule?
Seyboth: Grundsätzlich engagiere ich mich in der Elternarbeit, weil ich denke, dass die institutionelle Erziehung - also Kindergarten und Schule - neben der eigenen häuslichen Erziehung mit das Wichtigste ist, was wir unseren Kindern mitgeben können.
Deshalb möchte ich die Erziehungsarbeit, die an der Schule geleistet wird, gerne begleiten und unterstützen, wobei mir wichtig ist, dass diese Begleitung nicht als Überwachung missverstanden wird. Dass dieses Engagement nun am Hoba stattfindet, liegt daran, dass sich meine Kinder für diese Schule entschieden haben.
Liebe Frau Gerhards-Klingler, Ihr Sohn hat sich letztes Jahr für den Besuch unserer Schule entschieden. Können Sie uns sagen, welche Faktoren für Ihren Sohn und Sie die entscheidenden bei der Schulwahl waren?
Gerhards-Klingler: Wir haben uns gemeinsam die Schulen in Baden-Baden angeschaut. Im Hohenbaden hatten wir am Tag der offenen Tür schnell einen guten Eindruck. Das Schulprofil, die freundliche, zugewandte Lehrerschaft, ein unaufgeregtes Miteinander und eine engagierte Elternschaft – das alles zusammen mit einer familiären-angenehmen Atmosphäre war ausschlaggebend.
Liebe Frau Gerhards-Klingler, wenn Sie auf die gemeinsame Arbeit im letzten Schuljahr mit Schulleitung und Kollegium zurückblicken zurückblicken, welche Projekte erfüllen Sie mit Stolz?
Gerhards-Klingler: Auch wenn ich bei den ersten Diskussionen noch gar nicht beteiligt war finde ich es toll, dass die Schule auf einen großen Wunsch der Elternschaft eingegangen ist, das 7-Stunden-Modell einzuführen! Soweit ich weiß, sind wir die einzige Schule in Baden-Baden, die das anbietet. Auch, dass eine Offenheit da ist, es zunächst einmal für ein Jahr zu erproben – dann soll es unter Einbezug auch der Schüler und Eltern evaluiert werden und entschieden werden, ob es weitergeht. Die Schüler haben dadurch mehr freie bzw. verplanbare Zeit, entweder für die vielen neuen AGs, die die Lehrer am Hoba anbieten oder auch für eigene Hobbys und Termine. Und dass jetzt auch noch der Busfahrplan für die Schüler in Richtung Sinzheim angepasst bzw. ergänzt werden soll, ist auch ein tolles Zeichen.
Lieber Herr Seyboth, welche Aufgaben sehen Sie in erster Linie vor sich, für die Sie sich in den nächsten zwei Schuljahren einsetzen möchten?
Seyboth: Ich möchte mich im Rahmen meiner Möglichkeiten dafür einsetzen, dass die Stadt alle notwendigen Investitionen, v.a. die Schaffung neuer Räume, vornimmt.
Des Weiteren möchte ich gerne helfen, dass das Hoba als eine echte Perle unter den Baden-Badener Gymnasien noch mehr ins öffentliche Bewusstsein gerückt wird, gerade bei jungen Familien, die vor der Entscheidung für die weiterführende Schule stehen.
Lieber Herr Seyboth, wir haben erfahren, dass es schon seit längerem beim Schulträger Pläne für einen längst überfälligen Erweiterungsbau gibt. Im aktuellen Haushaltsentwurf findet jedoch trotz eines vom RP bescheinigten hohen Raumbedarfs der Erweiterungsbau keine Berücksichtigung. Wie können Sie als Elternbeiratsvorsitzender das Hoba an dieser Stelle unterstützen?
Seyboth: Wir haben uns bereits mit mehreren Schreiben an die Oberbürgermeisterin, den Schul- und Baubürgermeister und die Fraktionen gewandt, um auf die Dringlichkeit von Investitionen hinzuweisen. Wir als Eltern können gegenüber der Stadt und dem Schulträger natürlich anders und freier auftreten, als die Schule selber. Das wollen wir ausnutzen.
Liebe Frau Gerhards-Klingler, wenn Sie einen Wunsch beim Schulträger für die Schülerinnen und Schüler frei hätten, was würden Sie sich dann wünschen?
Gerhards-Klingler: Als wir uns im letzten Jahr die Gymnasien in Baden-Baden näher angeschaut haben, ist uns deutlich geworden, dass es hier eine Auswahl an guten Schulen mit unterschiedlichen Profilen gibt, das finde ich gut, denn auch die Kinder bringen unterschiedliche Interessen mit. Und für das Hoba wünsche ich mir u.a., dass die Kinder für ihren Unterricht nicht bis zur Realschule laufen müssen – also eine zügige Klärung beim Thema Raumbedarf.
Lieber Herr Seyboth und liebe Frau Gerhards-Klingler, lassen Sie uns in die Zukunft schauen. Wo sehen Sie das Gymnasium Hohenbaden in 5 Jahren?
Gerhards-Klingler: Da sehe ich eine vitale, lebendige Schule im Herzen von Baden-Baden. In der Schüler, Eltern und Lehrer das humanistischen Menschenbild verbindet und wir gemeinsam 155 Jahre Gymnasium Hohenbaden feiern.
Seyboth: Das sehe ich ganz genauso. Ich sehe das Hoba als stabil zweizügig, nur fürchte ich, dass wir nicht mehr mit kleinen Klassen werden werben können, da wir Jahr für Jahr mindestens 60 Anmeldungen bekommen.