
- Zugriffe: 1567
Am 10.10.2019 fuhren die Klassen 6a und 6b nach Augusta Raurica bei Basel in der Schweiz.
Dort angekommen besuchten die Schüler*Innen zunächst das Museum und informierten sich, wie die Kinder im römischen Reich lebten. Wurden alle Kinder nach der Geburt von ihrer römische Familie aufgenommen? Welche Krankheiten hatten sie? Wie hoch war ihre Lebenserwartung und woran starben sie?
Außerdem konnten die Schüler*Innen erfahren, mit welchen Spielsachen die römischen Kinder spielten. Dies und vieles mehr konnten die Klassen 6a und 6b dort lernen. Worüber alle erstaunt waren; manche römischen Kinder wurden mit ihren Musikinstrumenten begraben.
Nach diesem lehrreichen Rundgang durch das Museum gingen die Schüler*Innen in eine rekonstruierte römische Villa.
Dort konnten sie sich die einzelnen römischen Wohnräume, wie das Speisezimmer, das Triclinium, die Schlafräume, die Cubiculum, aber auch den Eingangsbereich, das Atrium, einen Säulendurchgang, das Peristyl und römische Werkstätten anschauen.
Dann hieß es, wer knackt das Rätsel in der Villa zuerst. Die Schüler*Innen schauten sich alle Räume genau an und suchten die versteckte Holztafeln mit einem Buchstaben. Hatte man alle Buchstaben, musste man sie kombinieren, um das Lösungswort herauszufinden. In einem weiterem Raum gab es erstaunlicher Weise eine große Kutsche und sogar zwei Reisemäntel.
Im Anschluss konnten die Schüler*Innen in Kleingruppen die antike Stadt mit ihrem Amphitheater, Verwaltungsgebäuden, mehreren Tempeln und Thermenanlage erkunden.
Den Höhepunkt des Ausfluges bildeten die beiden Workshops. Die Schüler*Innen konnten zwischen einem römischen Brotback-Workshop oder einem Keramik-Workshop wählen. Beim Brotbacken musste zuerst das Mehl von Hand gemahlen werden, damit es anschließen gesiebt, geknetet und geformt werden konnte. Das warme Brot schmeckte sensationell.
In dem Keramikworkshop lernte man zuerst antike Scherben zu bestimmen und durfte dann zerbrochene Gefäße wieder zusammenpuzzeln. Am Ende durfte jede Schüler*In mit Ton etwas Eigenes modellieren und mit nach Hause nehmen.
Auf dem langen Rückweg waren alle sehr erschöpft. Aber es wurden trotzdem Spiele wie: Wer bin ich? Wahrheit oder Pflicht, oder ich sehe was, was du nicht siehst gespielt.
Es gab aber noch eine Überraschung: der Bus hielt an einem Spielplatz!
Die Schüler*Innen tobten sich noch einmal richtig aus, bevor der Bus nach zweieinhalb Stunden das Ziel Bahnhof Baden-Baden erreichte.
Es war ein aufregender, spannender, erlebnisreicher und lehrreicher Tag in der römischen Provinz.
Text: Charlotte Meckel 6a
Oftmals werden uns zu Latein als Fremdsprache folgende Fragen gestellt:
Kinder lieben Geschichten, die möglichst in einer fernen oder vergangenen Welt spielen. Im Lateinunterricht begleiten sie die beiden „Romanhelden“ Quintus und Flavia auf einer abenteuerreichen Reise ins antike Rom und das römische Reich. Unsere Schülerinnen und Schüler erleben gleichsam live ein Wagenrennen im Circus Maximus, eine Seefahrt mit Piratenüberfall, einen Sklavenmarkt, einen Stadtrundgang im Rom. Dabei werden viele Fragen angesprochen, die uns auch heute noch bewegen:
Muss man Angst davor haben, dass immer mehr Germanen in den römischen Provinzen wohnen?
Gibt es heute noch Menschen, die wie Sklaven arbeiten und leben müssen?
Was müssen Mädchen und Jungen in der Schule lernen, um gut auf das spätere Leben vorbereitet zu sein?
Museumsbesuche und Exkursionen nach Augusta Raurica und Xanten bringen unseren Schülerinnen und Schülern die Römerzeit zusätzlich näher.
Im Lateinunterricht verbringt man nicht wenig Zeit damit, lateinische Texte zu verstehen und in die deutsche Sprache zu übersetzen. Texte bestehen aus Sätzen, diese aus Wörtern. Viele Wörter aber verändern ihre Form je nach der Funktion im Satz. Das bedeutet, in jedem einzelnen Satz gilt es zunächst die gelernten Wörter wiederzuerkennen und sich an ihre Bedeutung zu erinnern.
Die Technik, Wörter und ihre Bedeutungen zu lernen, Verwandtschaften und Beziehungen zwischen den Wörtern zu erkennen, ist eine wichtige im Lateinunterricht erworbene Fertigkeit und ist auf alle Lernsituationen übertragbar, in denen Fakten verlässlich im Gedächtnis gespeichert werden müssen.
Bei veränderlichen Wörtern ist genaues Beobachten gefragt: Die konkrete Form der Wörter muss analysiert werden, um ihre Beziehung untereinander und ihren Zusammenhang zu erkennen. Man lernt so, wie die Sprache funktioniert, wie Sprachen funktionieren, lernt die deutsche Grammatik zu verstehen, was das Erlernen anderer Fremdsprachen sehr erleichtert.
Ist alles analysiert und verstanden, gilt es, den lateinischen Text sinngetreu in gutes, zeitgemäßes Deutsch zu übertragen. Das kann zum spannenden Sprachspiel werden, das die Ausdrucksmöglichkeiten der Schüler schult und erweitert.
Übrigens: die Fachsprachen fast aller Wissenschaften schöpfen einen großen Teil ihrer Fachbegriffe aus dem Lateinischen und Griechischen.
Das genaue Beobachten, Analysieren, Einordnen und Benennen sind Grundfertigkeiten für jedes denkende Verstehen – am Gymnasium oder der Universität.
Am Gymnasium Hohenbaden erlernen die Schüler ab der 5. oder 6. Klasse die lateinische Sprache. Der Lateinunterricht lehrt Sprache zu verstehen, gibt einen Einblick in die ferne Welt der Römer und erweitert den Ausdrucksreichtum im Deutschen.
Der Englischunterricht zielt auf die Kommunikation mit anderen Menschen in der Fremdsprache. Beides ist heutzutage unverzichtbar und ergänzt sich prächtig.
Fertigkeiten im Vokabellernen kommen beiden Fächern zugute. Viele englische Wörter haben lateinische Wurzeln. Die im Lateinunterricht erworbene grammatische Sprachbeschreibung ist auf das Englische anwendbar. Aufgrund dieser Synergieeffekte bewältigen unsere Schüler den gleichzeitigen Erwerb von zwei Fremdsprachen gut und sehr gut, zumal das Lerntempo an die Möglichkeiten und Lerngewohnheiten der Gymnasialanfänger angepasst ist.
Nach dem Abschluss des Sprachlehrgangs wendet sich der Lateinunterricht originalen Texten aus Literatur und Philosophie zu. Junge Menschen suchen nach Antworten auf die großen Fragen des Lebens:
Wie gelingt Glück?
An welchen Werten soll man sein Leben orientieren?
Nach welchen Regeln funktioniert Macht?
Wie kann man das Zusammenleben organisieren, um jedem Menschen faire Möglichkeiten zu eröffnen?
Viele dieser Fragen waren immer schon ‚aktuell‘. Römische Autoren, wie Caesar, Cicero, Vergil, Ovid oder Seneca haben sich in kunstvollen Texten diesen Fragen zugewandt. Ihren Gedankengängen zu folgen, lehrt Abstand zu gewinnen, die Gegenwart mit der Distanz von Jahrhunderten zu betrachten, Überblick zu gewinnen und das eigene Leben in größere Zusammenhänge einzuordnen und so Antworten auf die Sinnfragen leichter zu finden. Andererseits diente die lateinische Literatur nie nur der Erörterung wichtiger Fragen, sondern war immer auch Sprachkunst auf höchstem Niveau. Wenn es dem Lateinunterricht gelingt, Schüler diese Kunst erleben zu lassen und so literarische Genussfähigkeit zu entwickeln, dann vermittelt er unvergessliche Bildungserlebnisse. Oft genug gelingt uns das, wie unsere Schüler immer wieder bezeugen.
Montag - Freitag: 07.45 - 12.30 Uhr
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.