Jugendmedientag im Gymnasium Hohenbaden
Am Jugendmedientag am 13.11.2024 hatten die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Hohenbaden die besondere Gelegenheit, mehr über die Welt des Journalismus zu erfahren und wie KI diese Welt nachhaltig verändert. Ein Journalist des SWR nahm sich Zeit, um uns Schülern seine journalistische Tätigkeit, die Bedeutung der Medien und die aktuellen Veränderungen durch die Erfindung der KI näher zu bringen. Die Schülerinnen und Schüler sollten den richtigen Umgang mit Medien, KI und Quellen lernen.
Zuerst durften wir brainstormen, was die Arbeit eines Journalisten ausmacht: Journalisten spielen eine zentrale Rolle in der Gesellschaft, oft werden sie sogar als „vierte Gewalt“ bezeichnet, da sie die öffentliche Diskussion am Laufen halten. Ihre Aufgaben sind vielfältig und reichen vom Befragen von Zeugen bis zum Lesen und Schreiben von Artikeln.
Dabei folgt die redaktionelle Arbeit eines Journalisten immer einem festen Ablauf: W-Fragen wie wann, wo, etc. beantworten, Fakten recherchieren und schließlich Texte verfassen. Wichtig ist jedoch, wie uns erklärt wurde, dass die journalistische Arbeit immer einem festen GUNN-Prinzip folgt. Dieses Prinzip hilft dem Journalisten zu unterscheiden, welche Themen relevanter sind als andere - es geht um den Gesprächswert, den Unterhaltungswert, den Neuigkeitswert und die Nähe zum Geschehen.
Die journalistischen Grundregeln, an die sich Journalisten immer halten müssen, sind das Zwei-Quellen-Prinzip, um Subjektivität durch mehrere Perspektiven zu vermeiden, das Vier-Augen-Prinzip für mehr Genauigkeit, die Faktentreue für eine faktenbasierte Berichterstattung, nachvollziehbare und transparente Quellen, um Fehlinformationen zu vermeiden, genaues Zitieren, um unerwünschte Unterstellungen zu vermeiden und der Quellenschutz, um Augenzeugen zu schützen.
Künstliche Intelligenz (KI) hat auch im modernen Journalismus Einzug gehalten. Sie hilft, eingehende Nachrichten zu sortieren und zu filtern. Allerdings kann KI nicht wie ein Mensch denken. Sie vervollständigt Sätze nach Wahrscheinlichkeit und kann manchmal „halluzinieren“, also falsche Informationen generieren. Das konnten wir in einem Selbstversuch mit ChatGPT testen. Außerdem bleibt die KI auf dem Stand von 2023, was ihre Fähigkeiten einschränkt und sie nicht in die Lage versetzt, kritisch wie ein Journalist zu agieren. Die Aufgabe der KI ist es immer, dem Leser zu gefallen, was unter anderem dazu führen kann, dass sie Falschmeldungen generiert.
Insgesamt war der Jugendmedientag eine wertvolle Bereicherung für die Schülerinnen und Schüler, um ihnen die journalistische Tätigkeit und den Umgang mit KI näher zu bringen und ihnen die Bedeutung eines kritischen und gut recherchierten Journalismus zu vermitteln. KI ist ein Werkzeug, das der kritischen Prüfung und Relevanzbewertung durch den Menschen bedarf. Journalismus ist und bleibt unverzichtbar, um die Öffentlichkeit über wichtige Themen zu informieren. Er erfüllt viele Bedürfnisse der Nutzer, indem er Informationen bereitstellt und die Meinungsbildung in der Gesellschaft fördert. Entscheidend ist dabei die richtige Auswahl der Quellen, die bestenfalls nicht aus der KI stammen sollten.
Daniil Wenzel