Liebe Schulgemeinschaft, wir freuen uns außerordentlich, bekannt zu geben, dass unsere Mathematik- und Sportlehrerin Frau Sara Rosch vergangene Woche mit sofortiger Wirkung zur stellvertretenden Schulleiterin ernannt wurde. Frau Rosch hat sich über viele Jahre hinweg als engagierte und kompetente Lehrkraft erwiesen und wir sind überzeugt davon, dass die gebürtige Baden-Badenerin diese neuen Verantwortlichkeiten mit Leidenschaft und Professionalität ausfüllen wird.

Malerei und Architektur in Karlsruhe

Welche Relevanz haben barocke Stillleben für unsere heutige Zeit? In welchem Kontext sind sie entstanden und wie lassen sich daraus Erkenntnisse für die Rezipienten ableiten? Diese und viel mehr Fragen stellten sich die beiden Abitur-Leistungskurse in Kooperation der Lehrkräfte beider Schulen vor den Originalwerken in der Kunsthalle Karlsruhe, die derzeit als Außenstelle Teile des ZKM in Karlsruhe bezieht. Der historische Hintergrund wurde hergestellt und die dadurch geprägten Werte der Zeit in der symbolischen Ausgestaltung des Kunstwerks als artifiziell Geschaffenes erkannt. Neugierig wurde auch die virtuelle Malweise betrachtet, mithilfe derer faszinierende ikonische Umsetzungen der Realität erzielt wurden. Vom mittelalterlichen Ursprung des Stillleben-Interieurs bis zum spätbarocken Prunkstillleben wurde ein Bogen über die Zeit gespannt, um einen umfassenden Überblick zu erlangen und letztlich die von Jean-Simeon Chardin geschaffenen „Nature morte“-Darstellungen, welche stilgeschichtlich später generiert wurden, auf Cézannes Entmaterialisierung der Oberflächen zu beziehen.

Nächste Station war das ZKM, Fakultäten Kunstgeschichte und Architektur, die anhand zweier extra auf die Schüler*innen zugeschnittener Vorlesungen über Inhalte und Modalitäten beider Studiengänge aufgeklärten. Eindrucksvoll bot Prof. Dr. Jehle einen Einblick in die theoretischen Arbeitsfelder der wissenschaftlichen Untersuchung von Kunstwerken und band die Lernenden aktiv mit ein. Hier konnten die Kurse zeigen, wie sie selbst geübt haben, wertfrei an Unbekanntes heranzutreten, aber auch Kontextwissen einzubeziehen. Prof. Dr. Jehle zeigte auf, welche Relevanz das Studium und der Beruf des Kunsthistorikers in und für unsere heutige Gesellschaft hat, sodass der ein oder andere sicherlich eine Erkenntnis für die spätere Berufsentscheidung mitgenommen hat. Anschließend zeigte die Architektin Lisa Schneider exemplarisch ihren Werdegang von der Studentin, über die lehrende Tätigkeit an der Universität bis zur Selbstständigkeit auf. Der oft anstrengende, aber auch erfüllende Arbeitsalltag einer Architektin wurde deutlich gemacht, wodurch die Schüler*innen ihre Vorstellungen mit der Realität abgleichen konnten. Frau Schneider hob eigene Projekte hervor und veranschaulichte praxisnah, was es bedeutet, an Wettbewerben teilzunehmen und eigene Baustellen zu leiten. Mit völlig neuem Input gingen die Kunstkurse aus diesen beiden informativen und sehr sympathischen Vorträgen heraus und wurden von Studierenden der Kunstgeschichte und Architektur in Empfang genommen. Anschließend wurde die Gruppe durch die zugehörigen Werkstätten und zum „Studio“, in welchem die Architekturstudenten ihre Aufgaben erledigen, geführt. Somit konnte ein Einblick in den Alltag und vor allem das Umfeld der Student*innen gegeben werden. Hierbei war es auch jederzeit möglich, Fragen zu stellen. Wie lange dauert es, ein Modell zu bauen? Woher nehme ich Theoriematerial? Wie sieht eine Aufgabe aus? Wo arbeite ich? Nach deren Beantwortung und dem Rundgang verabschiedeten sich Hoba und MLG und fuhren mit der Straßenbahn gen Süden.

An der Dammerstock-Siedlung im Stadtteil Rüppur angekommen, wurde die Gruppe von einer ehemaligen Architektin begrüßt, die früher selbst in einem Architektenbüro in der Siedlung gearbeitet hatte. Sie führte alle zum Eingangspavillon der damaligen Ausstellung des „Neuen Bauens“ und erkläre anhand von Originalfotografien und Modellen, welches Konzept der Planung zugrunde lag. Eine historische Einordnung und Erläuterung baulicher Reaktionen auf wirtschaftliche und politische Veränderungen kontextualisierte das Gesehene. Alle wurden durch die Siedlung geführt und bezogen auf bauliche Charakteristika konnte das Revolutionäre dieser Form des effizienten Bauens nach dem Prinzip von „form follows function“ verdeutlicht werden. In diesem Sinne wurden allen Lernenden die Augen geöffnet, da die z.T. noch im Originalzustand befindlichen Bauwerke immer noch zeitgenössisch wirken.

Schließlich verabschiedeten wir uns auch hier und brachen gen Hauptbahnhof auf, um auf dem Heimweg einen sicherlich anstrengenden, aber lehrreichen, unterhaltsamen und vor allem nachhaltigen Bildungstag Revue passieren zu lassen.

Die direkte Bitte um einen weiteren gemeinsamen Exkursionstag mit den Kursen beider Schulen zeigte auch im Nachgespräch die Vorteile der interinstitutionellen Kooperation und das Bedürfnis nach Erlebnis von Kunst und Architektur.

Christoph Heimbach, Januar 2024

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Fanny Ben-Ami, geboren 1930 in Baden-Baden, kam anlässlich des Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus extra aus Israel angereist, um Schülerinnen und Schüler verschiedener Baden-Badener Schulen ihre beeindruckende Lebensgeschichte zu erzählen. Auch die beiden zehnten Klassen sowie Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse des Gymnasiums Hohenbaden waren im Kurhaus.

Bereits 1933 flüchtete die Familie nach Frankreich, wo sie nach der deutschen Besatzung mit ihren beiden jüngeren Schwestern Erika und Georgette in einem Kinderheim untergebracht wurde. In Frankreich arbeitete Fanny für die Résistance und konnte über 150 Partisanen das Leben retten, indem sie vor dem Verrat durch den örtlichen Bäcker warnte. Als es in Frankreich nicht mehr sicher war, flohen mehrere Kinder mit Hilfe der OSE (Œuvre de secours aux enfants) unter Fannys Führung in die Schweiz. Ein Schuss streifte im Niemandsland ihr Ohr, als sie noch einmal um- kehrte, um auch die hinter der Grenze zurückgebliebene dreijährige Rachel in Sicherheit zu bringen. Nach dem Krieg wanderte Fanny nach Israel aus. Ihre Erfahrungen hat die Autorin und Künstlerin in Bildern niedergemalt.

Diese Bilder strukturierten und veranschaulichten auch das im vollen Kursaal geführte Zeitzeugengespräch. Am Ende durften unter anderem drei Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Hohenbaden auf die Bühne kommen und Fragen an Fanny Ben-Ami stellen. Der Zehntklässler Cedrik Dohm erkundigte sich, wie Fanny Ben-Ami vom Tod ihrer Eltern erfahren habe – 1947 durch das Rote Kreuz. Wie sie später mit ihrem Schicksal umgegangen sei, fragte der Abiturient Fabian Engl und Liv Bielefeldt aus der 10b wollte wissen, was wir heute tun können, um das Geschehene nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Fanny Ben-Ami gab daraufhin den Baden-Badener Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg, einander zu helfen, sich gegenseitig zu respektieren und immer zusammenzuhalten.

Text: Silja Minet-Lasch

Fotos: Jan-Olaf Kaiser

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