Die Vorgeschichte des Gymnasiums Hohenbaden

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Am 17.11.2022 fand erneut ein Vortrag aus der Reihe der Schulgeschichte statt. Dies Mal berichtete Herr Bode über die Vorgeschichte des Gymnasiums Hohenbaden.

Die Geschichte des Gymnasiums Hohenbaden nahm ihren Anfang in der Existenz einer Lateinschule. Das Land Baden war zu der Zeit katholisch geprägt und die oben genannte Lateinschule fungierte als eine Bildungseinrichtung zur Vorbereitung der Kinder auf kirchliche Ämter. Latein, Rhetorik, aber auch Gesang waren sehr wichtig und nahmen den Großteil des Unterrichts ein. Die Schule war in städtischer Trägerschaft.

Dann änderten sich die Zeiten. Der Markgraf von Baden, Jakob I., plante gemeinsam mit dem Grafen von Württemberg eine Universität in der Stadt Pforzheim, um mehr gebildete Personen für seine Verwaltung zur Verfügung zu haben. Des Weiteren wandelte er 1453 die St.-Peter-und-Paul-Kirche in Baden-Baden, heutige Stiftskirche, in ein Kollegiatstift um. Seine Pläne für die Gründung einer Universität konnte er jedoch nicht mehr in die Tat umsetzen. Nach seinem Tod wurde Karl I. Markgraf von Baden. Aber aufgrund einer Stiftsfehde musste er die Lehenshoheit über Pforzheim an den Pfalzgrafen abtreten, damit war der Traum von einer badischen Universität in Pforzheim geplatzt. Dafür wurden jedoch die Schulen in Baden-Baden und Ettlingen stärker gefördert.

Das Kollegiatstift in Baden-Baden hatte eine Lateinschule mit fünf Klassenstufen. Den Schülern wurde Lesen, Schreiben und Singen beigebracht. Unterrichtssprache war Latein. Wer diese Vorschrift missachtete, musste als Strafe eine Eselskopfmaske tragen. Dieses Schullatein durchlebte aber eine Wandlung: Während am Anfang Latein mit alltäglichen Ausdrücken und Einflüssen aus der deutschen Sprache versehen wurde, führten die Humanisten das Lateinische an seine Anfänge zurück. „Cicero wurde das Ideal“, so passend beschreibt Herr Bode diese Entwicklung des Lateinischen.

Kurz konnten die Besucher einen Blick in das älteste Buch der Sammlung des Gymnasiums Hohenbaden werfen: Eine von dem spanischen Humanisten Juan Luis Vives kommentierte Ausgabe des 6. Buches von Ciceros De re publica, gedruckt 1521 von Johann Froben in Basel.

In der Reformationszeit wurde Baden geteilt, in Baden-Pforzheim/Durlach und Baden-Baden. Baden-Baden wurde katholisch, während Baden-Pforzheim/Durlach evangelisch wurde. Im Jahr 1588 wurde die Lateinschule in ein Seminarium umgewandelt, so sollte die Ausbildung in katholischer Religion und die Bildung in Baden-Baden erhalten bleiben. Bemerkenswert die Schulordnung der damaligen Zeit: physische Strafen waren sogar im angemessenen Maße erlaubt. Stabilisiert wurde der Katholizismus in Baden-Baden durch den Jesuitenorden und damit einhergehender Gründung eines Jesuitenkollegs. Heute befindet sich an dem Ort das Baden-Badener Rathaus. Im Jesuitenkolleg lernten die Schüler wiederrum vorwiegend Latein, um die 15 Stunden die Woche – kaum vergleichbar mit den heutigen vier Stunden. Und nicht zu vergessen: Griechisch wurde ebenfalls gelehrt. Oft lernte man Griechisch über das Lateinische.

Die umfassende Bibliothek, die oben unter dem Dach des Gymnasiums Hohenbaden ihren Platz gefunden hat, dokumentiert den wissenschaftlichen Anspruch der damaligen Zeit. Manche Bücher, oft dicke Wälzer, waren wohl eher für die Lehrer bestimmt, andere sind Lehrbücher mit Anmerkungen der Schüler bzw. Kritzeleien gespickt.

Nach der Aufhebung des Jesuitenkollegs wurde in Baden-Baden ein Lyceum als vollkommenes Lehrinstitut eingerichtet. In der Folgezeit wurde die Schule reformiert: Es gab nun sogar einen Realschulzweig. Dort konnte man auch handwerkliche Dinge erlernen. Zudem wurde Deutsch Unterrichtsfach – eine große Neuerung!

Doch gute Zeit für die höhere Bildung in Baden-Baden fand mit dem Umzug des Lyceum nach Rastatt ein Ende. Begründung für die Verlegung des Lyceum war die moralische Gefährdung der Schüler durch den Kurort. Nun stand Baden-Baden ohne jegliche Bildungseinrichtung da. Die eigentlich aus der Baden-Badener Schulbibliothek stammenden Bücher wurden nach Rastatt gebracht. Ein unermesslicher Wissensschatz ging folglich an Rastatt verloren.

Im Anschluss entstanden ein Pädagogium mit zwei Klassenstufen und eine höhere Bürgerschule mit fünf Klassenstufen, diese waren aber nicht vergleichbar mit den vorangegangenen Schulen und der Schule in Rastatt.

Nach langen Jahren der Bemühungen erneut ein Gymnasium in Baden-Baden zu errichten, entsteht tatsächlich am 24.10.1870 das Gymnasium Hohenbaden. Die Geschichte unserer Schule beginnt.

An diesem Punkt endete Herr Bodes Vortrag über die Schulgeschichte. Aber alle sind herzlich zum nächsten Vortrag über die Geschichte des Hobas eingeladen.

Daniil Venzel

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