Die Proben für diese ungewöhnlich konzipierte Aufführung begannen bereits im letzten Schuljahr. Die Aufführung sollte nach den Vorstellungen der Regisseure aus zwei kurzen Theaterstücken bestehen: „Die tote Tante" von Curt Goetz, einem deutsch-schweizerischen Schriftsteller und Schauspieler (1888-1960) und „Herr Peter Squenz“ von Andreas Gryphius, einem deutschen Dichter des 17 Jahrhunderts (1616-1664).
Einer der Regisseure der Theater-AG, Josua Straß, erläuterte die kreative Idee, zwei "Einakter“ in einer Aufführung zu zeigen damit, dass es „viele Rollen zu besetzen gab“. Goetz wurde „aufgrund der Ähnlichkeit mit Kästner“ (Damit ist das mit viel Erfolg im Jahr 2019 aufgeführte Stück „Verwandte sind auch Menschen“ gemeint.) ausgewählt, weil dies „der Gruppe entgegenkommt“. Bei Gryphius war für Straß die Sprache und die Verwandtschaft zu Shakespeare faszinierend, und diese Faszination wurde dann auch von der Regie übernommen.
Aber leider hat die Situation mit dem Coronavirus ihre eigenen "Anpassungen" an eine solche Verbindung vorgenommen.
Anfang Juli 2022 feierte nur ein Teil der geplanten Stücke Premiere. Weil...
Erstens gelang es den Schulschauspielern aus Zeitmangel und unvorhergesehenen Umständen, nur ein Stück vorzubereiten – "Die tote Tante".
Zweitens gab es nach der Generalprobe, wie man in solchen Fällen sagt, "höhere Gewalt"(franz. force majeure), mit der niemand rechnen konnte:
Drei der Schauspieler, darunter auch die Hauptdarsteller, erkrankten nacheinander an einer Coronavirus-Infektion: einer am Tag vor der Uraufführung, einer am Tag der Premiere, einer nach der Uraufführung.
Infolgedessen (Dies ist in der 42-Jahre alten Geschichte des Schultheaters noch nicht geschehen!) mussten bei (fast) allen der drei Hauptaufführungen die kranken Schüler aussetzen und die Rollen wurden von den Regisseuren des Stücks - Josua Straß, Anna Löprich und Hugo Schmitt- übernommen.
Die Aufführungen fanden statt, das Publikum hatte viel Freude an dem subtilen Humor und den Regiefähigkeiten.
Jedoch war es für die kranken Kinder unglaublich enttäuschend, da sie beharrlich und wiederholt ein ganzes Jahr geprobt hatten und ihre Arbeit wegen Corona nicht vollenden konnten.
Deshalb traf die Regie der Theater-AG mit Zustimmung der Direktion eine hehre und humane Entscheidung: nach der Genesung aller Künstler eine weitere, zusätzliche Aufführung stattfinden zu lassen, was in den letzten Tagen des letzten Schuljahres mit Erfolg und Dankbarkeit geschah.
Und nun findet die nächste, lang ersehnte Premiere des Schultheaters statt - das zweite Stück nach der ursprünglichen Idee, " Herr Peter Squenz" von Andreas Gryphius.
In der modernen Theaterwelt ist sie eine der meistgelesenen und meistgespielten deutschen Barockkomödien.
Wir laden deshalb alle Theaterliebhaber zu den Vorstellungen ein:
07.12.22 (Mittwoch) um 19:30,
09.12.22 (Freitag) um 19:30,
11.12.22 (Sonntag) um 17:00.

Maria Rovno, K2